Warum eine private Homepage?


Bis vor etwa 15 Jahren war es noch durchaus beliebt und auch üblich, private Inhalte im Netz auf einer eigenen Website darzustellen. Mittlerweile stellen soziale Netzwerke vielfältiger Machart jedoch eine durchaus gut entwickelte Alternative dar. Dennoch aber hat eine eigene Seite vielfältige Vorteile, deren Vorstellung für einen Erstbeitrag in dieser Kategorie prädestiniert ist.


Laptop mit dem CMS Wordpress

Das Angebot sozialer Netzwerke erscheint zunächst verlockend. Der Anbieter stellt die Plattform, ermöglicht das Anlegen eines persönlichen Profils samt diverser Zusatzseiten und eine Vernetzung mit Freunden sowie Anbietern ist ein Leichtes bzw. der eigentliche Zweck solcher Plattformen. Beiträge können spontan mit einfachsten Mitteln erstellt werden; der Zeitaufwand für die Pflege eines solchen Profils ist minimal.

 

Nachteile sozialer Netzwerke

 

Doch diese Plattformen haben auch diverse Nachteile. Der wichtigste ist, dass die eingestellten Daten nicht dem Benutzer gehören, sondern der Plattform. Zwar ist es mittlerweile häufig möglich, die gespeicherten Daten herunterzuladen, aber sie verbleiben dennoch beim Anbieter. Über die Verwendung der Daten hat der Urheber somit keine Kontrolle.

 

Auch ist es nicht möglich, diese Plattformen werbefrei zu nutzen. Sie ist kostenlos, weil sie durch Werbung finanziert wird - der Nutzer ist nicht Kunde, sondern vermarktetes Produkt. Insofern verwundert es nicht, wenn Nutzer mit steigender Werbungsfrequenz abwandern.

 

Die Plattform selbst erlaubt zudem nur eine begrenzte Inhaltsdarstellung, weil der Rahmen durch den Anbieter gesetzt wird. Änderungen sind nicht immer zum Vorteil der Nutzer, müssen von diesen aber hingenommen werden. Da diese Netzwerke häufig geschlossen ausgeführt sind, wird bisweilen auch versucht, etablierte Netzfunktionen zu kopieren: Foren, Kommentare, Blogs und Shops. Die originalen Netzlösungen sind jedoch um ein Vielfaches leistungsfähiger. Dies wird besonders offensichtlich, wenn man z.B. die Gruppen von Facebook mit einem Forensystem wie vBulletin vergleicht.

 

Vorteile einer eigenen Website

 

Das Erstellen einer eigenen Seite erfordert vom Nutzer mehr Kenntnisse und Engagement, hat aber auch zahllose Vorteile.

 

Die URL im Netz kann mit einer individuellen Domain frei gewählt werden und ist auch auf den eigenen Namen registriert. Der Webspace kann beliebig gefüllt werden - mit reinen HTML-Seiten, speziellen Weblösungen oder einer der zahllosen CMS-Varianten. Der Rahmen und die Darstellung des Angebots kann somit völlig frei bestimmt werden. Dazu kommen an der Domain ausgerichtete eigene Email-Adressen in bis zu beliebiger Anzahl.

 

Werbung kann komplett vermieden werden, sofern ein kostenpflichtiger Webspace genutzt wird. Einziger Nachteil ist die fehlende direkte Vernetzung, obgleich die Profile selbst durchaus in die Website eingebunden werden können. Möglich ist allerdings der Aufbau einer eigenen Leserschaft, was vor allem bei Blogs ein durchaus übliches Verfahren ist.

 

Die Daten auf diesem Webspace werden zwar von einem Anbieter gehostet, gehören aber dem Nutzer. Er hat jederzeit den vollen Zugriff auf alle Dateien des Webspace per FTP sowie auf die Inhalte der Datenbank, der in der Regel per phpMyAdmin bereitgestellt wird. Backups dieser Daten werden regelmäßig angelegt und können vom Nutzer jederzeit abgerufen werden. Zugriffe auf die Website werden in Logfiles gespeichert, die entweder über das CMS oder den Webhoster das Anlegen einer Statistik ermöglichen. Nach Kündigung verbleiben keine Daten beim Anbieter.

 

Natürlich ist der Arbeitsaufwand wesentlich größer, Kenntnisse in HTML und PHP sind ebenfalls hilfreich. Das betrifft allerdings nur die Erstellung des Grundsystems, die Beiträge selbst können bequem per WYSIWYG eingegeben werden. Privatpersonen nutzen hierfür großflächig das CMS WordPress, weil es leicht einzurichten und zu pflegen ist und eine Vielzahl an Templates und Plugins existiert. Das Grundsystem kann somit einfach "zusammengeklickt" werden, auch wenn für eine eigene Note etwas mehr Arbeit erforderlich ist.

 

Fazit

 

Für mich persönlich ist die private Homepage ohne Alternative. Es ist etwas Eigenes und nicht abhängig von Wohlwollen oder Entscheidungen einer übergeordneten Plattform. Die Kosten halten sich mit durchschnittlich 5 € / Monat auch in Grenzen und ist die Werbefreiheit alleine locker wert. Darüber hinaus ist sie auch ein Mittel zur Weiterbildung: Jede Veränderung und Funktionserweiterung verbessert gleichzeitig auch die eigenen Kenntnisse. 

 

Selbst die fehlende Vernetzung ist für mich ein Vorteil: Die Website ist dadurch eine ruhige Insel in den bisweilen stürmigen Gefilden des Internets.




Veröffentlicht:
01.08.2021
Letzte Änderung: 04.08.2021